Ferrari: Nach Singapur keine leichte Begeisterung!

Das Team wächst gut, aber es ist unangebracht, über einen Weltmeistertitel zu sprechen

Ferrari: Nach Singapur keine leichte Begeisterung!

Der Sieg von Sebastian Vettel beim letzten GP von Singapur und der dritte Platz auf dem Podium durch Kimi Räikkönen sind ein gewaltiger Aufschwung für die Teammoral und eine faire Anerkennung der bisher von der gesamten Scuderia geleisteten Arbeit. Es ist normal, dass die Medien diese Gelegenheit nutzen, um darüber zu sprechen, dass der Weltmeistertitel immer noch auf dem Spiel steht, aber das Team hat eine andere Perspektive und alle stehen fest auf dem Boden.
Tatsächlich hat uns diese Saison eines gelehrt: Die diesjährigen Ergebnisse hängen nicht nur von der Entwicklungsarbeit und dem großen Engagement der Fahrer und des Teams ab, sondern auch von der Beschaffenheit der Strecken, auf denen wir fahren geh laufen. Wir wussten, dass Singapur mit seinen engen Kurven, die Traktion und Bremsstabilität erfordern, gut zu den Eigenschaften des SF15-T passen würde. Im Laufe der Saison ist das Auto gewachsen und wenn wir heute in Melbourne noch einmal Rennen fahren würden, hätten wir vielleicht bis zu zwei Sekunden pro Runde gewinnen können. Aber alle machen Fortschritte und schon in Suzuka blättern wir an diesem Wochenende um.

Die Eigenschaften der japanischen Strecke (wenig Bremsen, schnelle Kurven, härtere Reifenmischung) ähneln stark denen von Silverstone und Barcelona: Strecken, auf denen Ferrari objektiv gesehen größere Schwierigkeiten hatte als seine Hauptkonkurrenten. Es ist eine Sache, zu wissen, dass man bisher gut gearbeitet hat, eine andere zu glauben, dass man die Punkte, die Seb in der Fahrerwertung von Hamilton trennen, zusätzlich zum Rückstand in der Konstrukteurswertung leicht wettmachen kann.

Fakt ist, dass uns noch schwierigere Wochenenden bevorstehen werden als das gerade zu Ende gegangene. Es ist selbstverständlich, dass Fahrer und Team immer das prestigeträchtigste Ergebnis anstreben, aber das bedeutet nicht automatisch den Sieg. Von März bis heute hat die Scuderia drei wohlverdiente Erfolge eingefahren, Seb ist der Fahrer, der in dieser Schlussphase die meisten Punkte gesammelt hat und Kimi steht nach zwei sehr überzeugenden Qualifyings wieder auf dem Podium. Doch der Weg ist noch lang, die Anfahrtskurve zu Mercedes ist noch lange nicht abgeschlossen. Jeder in Maranello ist sich dessen absolut bewusst. Aus diesem Grund haben wir großen Respekt vor unseren Konkurrenten und ruhen uns zwar nicht auf unseren Lorbeeren aus, arbeiten aber mit gesenktem Kopf weiter: ohne fantasievolle Ziele vor Augen, sondern versuchen, mit jedem Rennwochenende zu wachsen.

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